Salutogenese

1979 wurde dieser Begriff von Aaron Antonovsky entwickelt. Genau genommen steht Salutogenese für Gesundheitsentstehung aus dem lateinisch: salus = heil und dem griechischen Wort: genese = Entstehung/Entwicklung. (Baumann, 2018, S. 1).....

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1/11/20233 min read

Begriffserklärung Salutogenese


1979 wurde dieser Begriff von Aaron Antonovsky entwickelt. Genau genommen steht Salutogenese für Gesundheitsentstehung aus dem lateinisch: salus = heil und dem griechischen Wort: genese = Entstehung/Entwicklung. (Baumann, 2018, S. 1)

Aaron Antonovsky


1923 wurde Aaron Antonovsky in Brooklyn geboren und starb am 7. Juli 1994 in Beer-Sheba (Israel). Nach dem er das Brooklyn-College absolviert hatte, studierte er Geschichte und Wirtschaft an der Yale-Universität. Als der zweite Weltkriegt ausbrach, musste er das Studium für den Dienst in der US-Armee unterbrechen. Nur zufälligerweise stoss er durch ein Referat und Nebenjob mit Hollingshead, auf die Medizinsoziologie und Stressforschung zu. Nach dem Erreichen des Doktortitels für Soziologie in der Yale-Universität, unterrichte er in einer Abendklasse am Brooklyn-College, leitete die Forschungsabteilung des Anti-Diskriminierungsausschusses von New York und ebenfalls war er Fulbright Professor für Soziologie an der Universität in Teheran. 1960 wanderte Antonovsky mit seiner Ehefrau nach Israel. In Jerusalem war er als Medizinsoziloge am Institut für angewandte Sozialforschung Erwerbstätig. Er beschäftigte sich vor allem mit der Stressforschung und der Untersuchung unbemerkter Funktionen der Institutionen des Gesundheitswesens. Dort waren Schwerpunkte wie zum Beispiel: präventives Zahnpflegeverhalten oder Epidemiologie der Multiplen Sklerose. Darunter war auch das Thema die ethnischen Unterschiede in der Verarbeitung des Klimakteriums bei in Israel lebenden Frauen, darunter waren jedoch auch Frauen, welche das Konzentrationslager überlebt hatte. Antonovsky verzauberte dieses Mysterium, wie diese Frauen trotz ihrem Erlebten, Gesundbleiben konnte. Von da an, widmete er seine Leidenschaft und seine Arbeit in dieses Mysterium. (Salutogenese - zur Entmystifizierung der Gesundheit, 1997, S. 13)

Geschichte


In seinen Recherchen analysierte er, dass diese Frauen eine besondere Gabe entwickelt hatten, welche ihnen ermöglichte, diese Zeit so zu überstehen, dass ihre Gesundheit nicht gefährdet wurde. Sie konnten mit den Belastungen, welche bevorstanden und jene die sie erlebt hatten umgehen. Aus den Recherchen, entstanden zwei Fragen. Wie verarbeiten Menschen Spannungs- und Stresszustände und bleiben dabei gesund? Sowie, wie können Mechanismen gestärkt werden, die eine gesunde Verarbeitung und das Gesundbleiben unterstützen und ermöglichen? Antonovsky erkannte drei wesentliche Faktoren, die die Menschen aufrichteten: § Verständlichkeit § Handhabbarkeit § Bedeutsamkeit. Dadurch erhielt er auch die gewünschten Antworten, zu seinen gestellten Fragen. Antonovsky konnte belegen, dass die Erforschung verschiedener Einflüsse von Stressoren, auf die Gesundheit Einfluss nehmen. Menschen, die weniger Stress aufwiesen, sind widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten als jene, mit mehr Stress. Antonovsky beschrieb daher das Wohlbefinden als ein Kohärenzgefühl. Ein universelles, anhaltendes und dynamisches Gefühl von Optimismus darauf, dass sich die interne und externe Umgebung so verändern wird, wie man dies erwartet hat. Smith machte die Deutung das, ein starkes Kohärenzgefühl eine positive Einwirkung auf die Bewältigungsstrategien hat. Da sich das Kohärenzgefühl auf die drei zuvor aufgezählten Faktoren basiert. Wichtig zu ergänzen, Antonovsky betrachtete die Salutogenese als einen Prozess und nicht als einen Zustand. Ebenfalls fand er heraus, dass die Menschen sich bis an ihr Lebensende stehts zwischen Gesundheit und Krankheit bewegen, bedeutet sie stehen nie nur auf einer Seite. Wir halten fest, jedes Individuum befindet sich in einem Gesundheit – Krankheit – Kontinuum, dieses wird durch Einflüsse jeglicher Art, eigenen Werten oder Stressoren auf der entsprechenden Seite verstärkt. (Lowe, 2011, S. 31-36)

Stressoren und Spannung


Aaron Antonovsky erläutert einen Stressor als eine von innen oder aussen kommende Anforderung an den Organismus, die seine Balance stört. Für die Wiederherstellung dieses Gleichgewichtes, braucht es keine automatische oder eine geradewegs verfügbare, energieraubende Handlung. Stressoren (biochemisch, psychosozial, physikalisch) führen zu einer psychophysiologischen Aktivierung, weil der Betroffene im Unklaren ist, wie es sich zu verhalten hat. Je nach Auswirkung vom biochemischen oder physikalischen Stressor, ist dieser in der Lage den Gesundheitszustand direkt zu verletzen. In Industriestaaten sind solche Stressoren weniger der Fall, dafür gewinnen die psychosozialen immer mehr und mehr an Bedeutung. Wenn die betroffene Person, welche dem Stressor unterliegt, über ein stabiles Kohärenzgefühl verfügt, so kann es unter Umstände dies als neutral bewerten. Anders wiederum, wird eine Person mit einem tiefen Sens of coherence den gleichen Stressor als Spannungserzeugend bewährten. (primär Bewertung I) Doch falls diejenige Person mit stabilem Kohärenzgefühl einen Reiz als Stressor bewertet, so ist er in der Lage diesen Reiz als bedrohlich, günstig oder irrelevant einzustufen (primär Bewertung II). Wird dieser Stressor/Reiz als irrelevant oder günstig gesehen, wird die Anspannung wahrgenommen, gleichzeitig vertraut die Person darauf, dass der Zustand wieder verschwindet, ohne das aktivieren von irgendwelchen Ressourcen. Der Stressor, der die Anspannung auslöste, wird als Nicht – Stressor umdefiniert. Wenn dieser Stressor, als potenziell gefährlich eingestuft wird, fühlt sich die Person mit dem hohen Kohärenzgefühl nicht wirklich bedroht. Im Gegenteil, sein entscheidendes Vertrauen, dass sich die Situation bewältigen lässt, schützt diejenige Person. Antonovsky macht uns ebenfalls aufmerksam, dass Menschen mit hohem SOC (Sens of Coherenc), mit angemessenen und beständigen Gefühlen auf eine bedrohliche Situation reagieren als solche mit einem tiefen SOC, mit nicht regulierenden Emotionen. Weil ihnen die nötige Bewältigungsstrategie fehlt. (Bengel J, 2018, S. 144-145)

Pathogenese


Das Gegenteil der Salutogenese ist die Pathogenese. Bedeutung von Pathogenese aus dem altgriechisch, pathos – Krankheit und genese – Entstehung. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Salutogenese Ressourcen zur Förderung der Gesundheit anstrebt und somit die Gesundheit im Fokus hält. Wobei die Pathogenese krankmachende Quellen wie zum Beispiel äussere und innere Einflussfaktoren, Fremdkörper oder sogenannte Stressoren ausfindig macht. Die Pathogenese fokussiert sich auf die Krankheit, als auf die Gesundheit. (Baumann, 2018, S. 1)